Buchsbaumsterben
Der Buchsbaum war in Österreich immer schon eine kulturell geprägte Pflanze. Besonders in unserem familiären Baumschulbetrieb hatten wir stets Kontakt mit Buchsbäumen in verschiedensten Verwendungszwecken und Größen. Der Formschnitt ist in den letzten Jahrzehnten mehr und mehr ein Zeitvertreib für jedermann geworden, und dadurch ist der Buchs einer der beliebtesten Gartenpflanzen geworden. Durch seine robuste und anspruchslose Art ist er bei Hobbygärtnern sehr beliebt. Er ist schnell zu vermehren und einfach in Form zu bringen. Gerade deswegen war er eine gute Einsteigerpflanze für den Neugartenbesitzer. Aufgrund des schnellen Wachstumserfolges des Buchsbaumes entstand oft eine große sentimentale Bindung im angehenden Hobbygärtner.
Die aktuelle Bedrohung des Buchsbaumes ist hauptsächlich auf zwei Faktoren zurückzuführen: Dem Buchsbaumzünsler und dem Buchsbaumblattfall. Oft wird dieses flächendeckende Phänomen, das durch verschiedene Faktoren begründet ist, vereinfacht als Buchsbaumsterben verallgemeinert. Dieses Phänomen konnte sich leicht ausbreiten, gerade aufgrund der großen Faszination, die in unseren Breiten vom Buchsbaum ausgeht.
In Folge des Buchsbaumsterbens sind viele Innviertler Buchsbäume nicht mehr zu retten. In unserer Heimatgemeinde Utzenaich ist im Frühjahr 2018 erstmals der Buchsbaumzünsler großflächig aufgetreten, 10 Jahre nach dem Erstfund des Buchsbaumzünslers in Österreich im Jahr 2009. Innerhalb eines Sommers musste der Großteil des Buchsbestandes gerodet werden. Unser Baumschulbetrieb war bzw. ist intensiv mit der Bekämpfung und Beratung für Privatkunden in der Region beschäftigt.
In Folge des Buchsbaumsterbens sind viele Innviertler Buchsbäume nicht mehr zu retten. In unserer Heimatgemeinde Utzenaich ist im Frühjahr 2018 erstmals der Buchsbaumzünsler großflächig aufgetreten, 10 Jahre nach dem Erstfund des Buchsbaumzünslers in Österreich im Jahr 2009. Innerhalb eines Sommers musste der Großteil des Buchsbestandes gerodet werden. Unser Baumschulbetrieb war bzw. ist intensiv mit der Bekämpfung und Beratung für Privatkunden in der Region beschäftigt.
Buchsbaumzünsler
In seinem humoristischen Hobbygärtnerbuch beschreibt der Dokumentarfilmer C. Feyerabend es treffend: „Im Krieg gibt es die Strategie der verbrannten Erde. Die Raupen des Buchsbaumzünslers befolgen sie auf ihre eigene Art. Sie sind monophag, sie ernähren sich ausschließlich von Buchsbaumblättern.“ Der gesamte Lebenszyklus findet am Buchsbaum statt. Als eine pflanzenfressende Art, die aus Asien stammt, ist der Buchsbaumzünsler (Cydalima perspectalis) eine der versehentlich eingeführten nichteinheimischen Arten, der erfolgreich überlebte, sich fortpflanzte und auch etablieren konnte. Der ästhetische Schaden und das Absterben von Buchsbäumen ist bereits weit fortgeschritten.
In seiner ursprünglichen Heimat hat der Buchsbaumzünsler natürliche Feinde, in Österreich hat er abgesehen vom Gärtner keine. Die Etablierung von C. perspectalis in Europa wurde durch gute Voraussetzungen in den europäischen Gefilden erleichtert. Aufgrund der ausgedehnten Buchspopulationen in Österreich und günstigen klimatischen Bedingungen, die wahrscheinlich durch den Klimawandel weiter verbessert werden, gibt es ein großes Ausbreitungspotential, in dem die Art mehrere Generationen pro Jahr abschließen kann. Dadurch, dass sich C. perspectalis auf eine Alkaloide enthaltendene Pflanzengattung spezialisiert hat, begegnet ihm nur eine geringe Konkurrenz durch andere Pflanzenfresser.
In seiner ursprünglichen Heimat hat der Buchsbaumzünsler natürliche Feinde, in Österreich hat er abgesehen vom Gärtner keine. Die Etablierung von C. perspectalis in Europa wurde durch gute Voraussetzungen in den europäischen Gefilden erleichtert. Aufgrund der ausgedehnten Buchspopulationen in Österreich und günstigen klimatischen Bedingungen, die wahrscheinlich durch den Klimawandel weiter verbessert werden, gibt es ein großes Ausbreitungspotential, in dem die Art mehrere Generationen pro Jahr abschließen kann. Dadurch, dass sich C. perspectalis auf eine Alkaloide enthaltendene Pflanzengattung spezialisiert hat, begegnet ihm nur eine geringe Konkurrenz durch andere Pflanzenfresser.
Der erwachsene Schmetterling hat eine Flügelspannweite von zirka 40 mm. Die Flügel sind weiß und besitzen einen braunen bis schwarzen Rand. Ihre einzige Aufgabe ist die erneute Eiablage. Die weiblichen Falter legen an den Blättern des Buchsbaumes linsenförmige, gelbgrüne Eier in kleinen Gruppen ab.
Die daraus schlüpfenden Raupen fressen zuerst oberflächlich an den Blättern (Schabefraß). Später werden die Blätter vom Rand her komplett gefressen, meist bleibt nur die Mittelrippe stehen. Die Raupen befressen auch die Rinde noch grüner Triebe, dies führt zum Absterben ganzer Zweige. Vor allem bei Nahrungsmangel kann dieser Rindenfraß massiv ausfallen und dadurch die ganze Pflanze absterben. In späteren Stadien halten sie sich tagsüber in einem selbstgesponnenen Sack auf. In diesem überwintern die Raupen der letzten Generation. Mitte bis Ende März beginnen die Raupen wieder mit der Nahrungsaufnahme. Im Jahr 2018 beobachteten wir im Bezirk Ried im Innkreis drei Generationen, in den Herkunftsgebieten des Buchsbaumzünslers sind bis zu fünf möglich.
Die daraus schlüpfenden Raupen fressen zuerst oberflächlich an den Blättern (Schabefraß). Später werden die Blätter vom Rand her komplett gefressen, meist bleibt nur die Mittelrippe stehen. Die Raupen befressen auch die Rinde noch grüner Triebe, dies führt zum Absterben ganzer Zweige. Vor allem bei Nahrungsmangel kann dieser Rindenfraß massiv ausfallen und dadurch die ganze Pflanze absterben. In späteren Stadien halten sie sich tagsüber in einem selbstgesponnenen Sack auf. In diesem überwintern die Raupen der letzten Generation. Mitte bis Ende März beginnen die Raupen wieder mit der Nahrungsaufnahme. Im Jahr 2018 beobachteten wir im Bezirk Ried im Innkreis drei Generationen, in den Herkunftsgebieten des Buchsbaumzünslers sind bis zu fünf möglich.
Buchsbaumblattfall
Darüber hinaus verursacht ein anderer invasiver Organismus schwere Schäden am Buchsbestand. Es ist der sehr aggressive Pilz Cylindrocladium buxicola, ein Schlauchpilz, der Rindenkrebs, Blattnekrose und Triebsterben verursacht bis zum Absterben ganzer Pflanzen. Es ist allgemeine Lehrmeinung, dass der Larvenfraß durch den Zünsler die Pilzinfektion erleichtert. Daher kann häufig eine Kombination beider Schädlinge beobachtet werden, und wenn dies der Fall ist, ist ein Totalverlust der Pflanze höchstwahrscheinlich.
Zu Befallsbeginn treten einzelne, größer werdende, braune Flecken am Blatt auf. Anschließend beginnt der Blattabwurf und das Verkahlen der Triebe. Besondere Merkmale sind schwarze Strichelungen am Trieb und weißer Sporenbelag blattunterseits.
Zu Befallsbeginn treten einzelne, größer werdende, braune Flecken am Blatt auf. Anschließend beginnt der Blattabwurf und das Verkahlen der Triebe. Besondere Merkmale sind schwarze Strichelungen am Trieb und weißer Sporenbelag blattunterseits.
Cylindrocladium buxicola überdauert auf abgefallenem Laub und im Boden in Form von Myzel, Chlamydosporen und Mikrosklerotien, die sich innerhalb kurzer Zeit im befallenen Gewebe bilden. Bei einem Ausbruch ist ein kompletter Bodenaustausch und ein Verbrennen von befallenem Material nötig. An geeigneten nicht zu feuchten Standorten kann aber durch umfassende Hygienemaßnahmen und die Wahl widerstandsfähiger Sorten, das Risiko von heftigen Cylindrocladium-Infektionen auf ein Minimum beschränkt werden. Dennoch gibt es keinen absoluten Schutz vor dem Buchsbaumblattfall. Darum ist die einzige Präventivmaßnahme bereits in der Sortenwahl zu treffen.
Da der Buchsbaumblattfall aber meist in Kombination mit dem Buchsbaumzünsler vorkommt ist die Bekämpfung vorrangig auf diesen zu fokussieren, da der Pilz meist auf zünslergeschwächten Buchs floriert.
Da der Buchsbaumblattfall aber meist in Kombination mit dem Buchsbaumzünsler vorkommt ist die Bekämpfung vorrangig auf diesen zu fokussieren, da der Pilz meist auf zünslergeschwächten Buchs floriert.
Bekämpfung
Die Verwendung von Pflanzenschutzprodukten auf Basis von Bacillus thuringiensis ist derzeit die einzige effektive wirksame biologische Bekämpfungsmethode. Hierbei handelt es sich um Bakterien, die den Verdauungstrakt des Buchsbaumzünslers von innen angreifen. Die Präparate entfalten ihre Wirkung nur dann, wenn sie oral beim Fraß an der Pflanze aufgenommen werden. Diese Mittel bieten keinerlei vorbeugende Wirkung.
Da Bacillus thuringiensis ein Fraßgift ist, sollte man das Insektizid nur bei Temperaturen ab ca. 15°C anwenden, wenn die Raupen viel fressen. Es ist darauf zu achten, dass es in den ersten Tagen nach dem Mitteleinsatz nicht regnet, damit das Insektizid nicht vom Regen abgewaschen wird. Diese Präparate müssen wiederholt gegen jede Generation gespritzt werden, und die Behandlungen erfordern eine ordnungsgemäße Überwachung des Schädlings.
Durch die derzeitig häufigen Langzeitanwendungen besteht die ernsthafte Gefahr des Auftretens von Resistenzen. Aufgrund des hohen Befallsdruck, der derzeit im Innviertel herrscht, empfehlen wir von Buchsneupflanzungen Abstand zu nehmen! Derzeit ist nicht vorauszusehen, wie sich die Population des Buchsbaumzünslers im Innviertel entwickeln wird. Der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln ist nur noch nach eingehender Fachberatung oder vom Fachmann für besonders schützenswerte Buchsbäume sinnvoll, ansonsten ist eine Rodung zu empfehlen!
Da Bacillus thuringiensis ein Fraßgift ist, sollte man das Insektizid nur bei Temperaturen ab ca. 15°C anwenden, wenn die Raupen viel fressen. Es ist darauf zu achten, dass es in den ersten Tagen nach dem Mitteleinsatz nicht regnet, damit das Insektizid nicht vom Regen abgewaschen wird. Diese Präparate müssen wiederholt gegen jede Generation gespritzt werden, und die Behandlungen erfordern eine ordnungsgemäße Überwachung des Schädlings.
Durch die derzeitig häufigen Langzeitanwendungen besteht die ernsthafte Gefahr des Auftretens von Resistenzen. Aufgrund des hohen Befallsdruck, der derzeit im Innviertel herrscht, empfehlen wir von Buchsneupflanzungen Abstand zu nehmen! Derzeit ist nicht vorauszusehen, wie sich die Population des Buchsbaumzünslers im Innviertel entwickeln wird. Der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln ist nur noch nach eingehender Fachberatung oder vom Fachmann für besonders schützenswerte Buchsbäume sinnvoll, ansonsten ist eine Rodung zu empfehlen!
Alternativpflanzen
Es gibt eine Reihe an möglichen Kandidaten, die annähernd an die Qualitäten des Buchsbaumes herankommen, doch die kleine immergrüne Belaubung des Buchsbaumes in Kombination mit der guten Schnittverträglichkeit und Frosthärte zeichnen den Buchs aus. Wir bieten Ihnen eine Reihe an Alternativpflanzen an. Falls Sie Fragen haben beraten wir Sie gerne zu dem Thema!
Ilex crenata – Japanische-Stechpalme
Ilex crenata ist die am meisten propagierte Ersatzpflanze zum Buchs. Sie ist rein in Wuchs und Optik die beste Alternative. Am ersten Blick ist sie vom Laien nicht vom Buchs zu unterscheiden, doch die Stechpalme ist im Gegensatz zum Buchs wechselständig.
Sie ist nicht so frosthart, wie die bei uns verbreiteten Buchsbaumsorten und wächst schlecht auf schweren, kalkhaltigen Böden, daher ist sie nicht optimal geeignet fürs Innviertel!
Lonicera nitida – Zwerg-Heckenkirsche
Da die Zwerg-Heckenkirsche niedrig bleibt und eher locker wächst, wird sie grundsätzlich meist als Bodendecker eingesetzt. Mit intensivierten Schnittmaßnahmen lassen sich einfache Kugelformen und Einfassungshecken verwirklichen. Die Pflanzen sind widerstandsfähig gegen Schädlinge und Krankheiten und haben geringe Ansprüche an den Boden.
Taxus media 'Hillii' – Eibe
Sieht man davon ab, dass die Eibe Nadelwerk statt Laub besitzt und auch vom Farbton generell dunkler ist, ist sie trotzdem ein optimaler Vertreter für den Buchs. Die Eibe ist schattenverträglich und frosthart. Zudem ist sie optimal schnittverträglich und lässt sich in jeglich erdenkliche Form von Kugel, Würfel, Kegel bis Spirale schneiden. Einzig und allein die Optik unterscheidet sie von den Qualitäten des Buchsbaumes.
Thuja occidentalis 'Smaragd' – Thuje
Die Thuje ist eine robuste und anspruchslose Pflanze, die äußerst schnittverträglich und leicht formbar ist. Aufgrund dieser Eigenschaften stellt sie für viele Kunden die ideale Heckenpflanzen dar, die auch im Winter für Farbe und Struktur sorgt, ähnlich dem Buchs.